Babykost Stillen & Ernährung

Muttermilch und Schadstoffbelastung

stillen-kim_kerschey_jacobsViele Menschen fragen sich, warum „früher“ Mütter weniger lang gestillt haben.

Ich weiß es noch aus meiner Arbeit in der Kinder- und Frauenklinik. In den 80er Jahren gab es die offizielle Anweisung „maximal 4 Monate voll Stillen – längeres Stillen schadet mehr als es nutzt“. Die Landesuntersuchungsämter führten Muttermilchanalysen durch und es gab immer wieder die Empfehlung besser abzustillen ob der hohen Belastungswerte.

Der Grund, Muttermilch hatte aufgrund der damaligen Lebensumstände (Dünge- und Spritzmittel wurden ab Mitte der 60er Jahre großzügig und im Unverstand eingesetzt) häufig eine sehr hohe Schadstoffbelastung. Erst das Verbot von bestimmten Spritzmitteln wie z.B. Lindan oder DDT musste durchgesetzt werden damit diese die Luft und Lebensmittel nicht mehr belasten. Denn was der Mensch atmet und isst lagert sich im Fettgewebe der Zellen ab. Und stillende Mütter geben diese Schadstoffe ungefiltert an ihr Baby weiter.

Erst etwa Anfag – Mitte der 90er Jahre, also noch vor dem Internet-Zeitalter, drang durch dass ein Jahr Stillen oder länger optimal ist. Die Lebensumstände hatten sich, Gottseidank, geändert.

Hier *klick und guck* ein schöner Artikel in der Augsburger Allgemeinen welcher daran erinnert. Wir dürfen froh sein, dass wir in einem fortschrittlichen Land leben. Asiatinnen beispielsweise sind bis heute noch damit belastet – u.a. weil es vielen Verbrauchern nichts ausmacht Billigklamotten und Billigkonsumgüter von dort zu kaufen.

Trotz der besseren Lebensumstände für uns (Luft, Wasser, Nahrungsmittel mit weniger Belastung als im letzten Jahrhundert) sollte es uns nicht davon entbinden achtsam mit unseren Rohstoffen / Einkäufen für die Ernährung umzugehen. Denn der Mensch ist, was er isst. Und Mütter geben ihren Stillbabys ihre aufgenommenen Nähr- und Schadstoffe weiter. Auch wenn es eine allgemeine Entwarnung gibt, im einzelnen Speiseplan kann jede Mama für sich noch ein Tick mehr auf gute (Bio) Qualität achten.

Ein achtsamer Umgang mit unseren Lebensmittel – das wünsche ich mir für die Babys genauso wie für unsere Zukunft, für Mutter Natur.