Keschde – Esskastanien sammeln und essen
Als gebürtige Pfälzerin kenne ich es von Kindesbeinen an das „Keschde sammeln und essen“ im Herbst. Mittlerweile wohne ich 120 km entfernt von der schönen Südpfalz im Schwabenländle und dort kennt man Keschde nur als Maroni und diese kommen in aller Regel aus Italien. Auf Herbst- und Weihnachtsmärkten werden sie angeboten.
Die Keschde fallen nicht nach Terminkalender, aber etwa Mitte Oktober hat man Glück diese im Keschdewald zu finden. Und dieses Jahr war es soweit, bei herrlichem Wetter konnte ich meinem schwäbischen Patenkind und seinem Bruder meine Sammelplätze und eine meiner Kindheits-Lieblingswandertour zeigen. Und so sieht ein Erstkontakt „Keschde sammeln“ aus …..
Kastanien sammelt man am besten in einem Leinentäschchen. Lässt man diese etwa eine Woche „liegen“ (Leinenbeutel oder Netz) entwickeln sie noch etwas mehr Süße. Dann verzehren, sonst fangen sie bereits das (stille) Keimen an.
Und zuhause wandern die Keschde in den Topf oder in den Backofen. Denn nach der Wanderung schmecken sie einfach am allerbesten.
Vorher kurz unter fließendem Wasser waschen und die Keschde durchsehen. Ist die Frucht schrumpelig, hat ein kleines Löchlein oder ein weißes „Ärschl“ wird sie aussortiert. Denn unreife, wurmige Keschde schmecken definitiv nicht. Braun glänzend und prallgefüllt sehen gesunde, reife, leckere Keschde aus.
Die vorbereiteten Keschde mit einem scharfen Küchenmesser über Kreuz einschlitzen und auf ein Backblech legen. Bei 180 Grad etwa 15 – 20 Minuten „rösten“. Fertig sind sie, wenn die ersten Schalen geräuschvoll Knallen.
Oder in einen Topf mit wenig Wasser und Salz geben und ca. 10 – 15 Minuten garen lassen. Gartest mit einer Kastanie machen, schälen, Haut abziehen und kosten ….. dann Wasser abgießen und
… heiß auf den Küchentisch schütten und alle Familienmitglieder dürfen ihre Keschde selbst mit einem spitzen Messer öffnen. Die pelzige Haut wird ebenfalls entfernt. Zu Keschde schmeckt ein Neuer Wein den Erwachsenen und Traubensaft den Kindern am besten. Denn die Keschde wachsen im sonnigen Rebenland – der idyllischen Südpfalz.
Einen Teil dieser Tour (abgebildet auf dem Glas) sind wir gelaufen bei unserer Keschde-Wanderung.
Der Pfälzer Schoppen fasst einen halben Liter / 500 ml. Im Schwabenland ist der Schoppen die Maßeinheit für 250 ml / viertel Liter. Beim Getränkebestellen bitte beachten. Auf dem Foto ein Schoppen Neuer Wein.
Kommentare (1)
Ich glaube ich muss gleich mal einkaufen gehen, sammeln trau ich mich nicht so
Wir essen sie am liebsten geröstet vom Backblech 🙂